+++ UPDATE +++
Der Komet hat Anfang April seine Helligkeit um fast eine Größenklasse deutlich gesteigert, ist nun 4,0 mag hell und unter sehr guten Bedingungen sogar mit bloßem Auge zu sehen (ein Fernglas ist trotzdem hilfreich). Bis Ende kommender Woche wird er dann in der heller werdenen Abenddämmerung verblassen. Jetzt ist die beste Gelegenheit, um den Kometen zu beobachten!
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Nur alle 71 Jahre kommt er uns besuchen: von Ende März bis Anfang April können wir den Kometen 12P/Pons-Brooks mit einem Fernglas am Abendhimmel sehen. Als Aufsuchhilfe weist uns der helle Planet Jupiter den Weg. Und am 10. April kommt es zu einem spektakulären Himmelsanblick, wenn die schmale Mondsichel direkt neben Jupiter und darunter der Komet steht.
Zuerst entdeckt wurde dieser Komet im Juli 1812 von Jean-Louis Pons und zum zweiten Mal, 1883, von William Robert Brooks. Mit einer Umlaufzeit von 71 Jahren braucht er ähnlich lang wie der berühmte Komet Halley für eine Runde um die Sonne (bei Halley sind es 76 Jahre). Für die meisten von uns wird es daher ein einmaliges Erlebnis sein, den Kometen 12P am Himmel zu sehen.
Je näher ein Komet der Sonne kommt, desto heller leuchtet er. Gleichzeitig verringert sich aber sein Abstand zur Sonne bei uns am Himmel. So geht es auch bei Pons-Brooks: er wird am 21. April seinen sonnennächsten Punkt, das Perihel, erreichen. Dann aber ist er nur noch 22 Grad von der Sonne entfernt und geht bald nach ihr abends unter. In der noch hellen Dämmerung wird der Komet nicht mehr zu sehen sein.
Die beste Zeit, um 12P/Pons-Brooks mit eigenen Augen zu sehen oder zu fotografieren, ist daher von Ende März bis Anfang April. Man darf aber nicht so einen hellen Kometen erwarten, den man bereits mit bloßem Auge sehen kann. Doch jedes Fernglas reicht aus, um den ca. 4,5 mag hellen – so hell sind die blassen Sterne am Himmel – aufzuspüren. Damit sieht man einen kleinen Nebelfleck und bei dunklem Himmel einen kurzen Kometenschweif.
Die Blickrichtung ist Westnordwest, also ungefähr dort, wo abends die Sonne untergeht. Man sollte schon in der fortschreitenden Dämmerung, sobald die ersten Sterne auftauchen, nach dem Kometen suchen. Je dunkler es wird, desto tiefer sinkt der Komet zum Horizont.
Ende März zieht der Komet sehr nah am deutlich helleren Stern Hamal im Sternbilder Widder vorbei. Dann es ist besonders einfach, ihn einzufangen. In den Tagen danach wandert der Komet in Richtung des hellen Planeten Jupiter, der als Aufsuchhilfe dienen kann. Am 8. April bietet sich Beobachtern der totalen Sonnenfinsternis in Nordamerika die Möglichkeit, den Kometen während der Totalität am verdunkelten Firmament zu erkennen. Für uns ist der 10. April wohl der Höhepunkt, wenn Komet, Jupiter und die schmale Mondsichel nahe zusammenkommen.
Für Fotos eignet sich ein Normalobjektiv oder leichtes Tele, um den Kometen mitsamt dem irdischen Vordergrund im Bild festzuhalten. Hobbyastronomen benutzen längere Brennweiten für Details im Kometenschweif, müssen die Kamera dann aber mit einer astronomischen Montierung den Sternen nachführen.